Das Seminar hat mir sehr gut gefallen. Ihr habt es sehr umsichtig organisiert. Mir gefielen die Unterkunft und natürlich unser Arbeitsort ausgesprochen gut. Ich denke gern an die Workshops an der Mauer des Barockgartens mit Blick auf Verdun! Überhaupt war ich von den Workshops sehr angetan. Es gab anregende Diskussionen und eine engagierte Arbeit an den Texten - beides in viel größerem Umfang als in den Uniseminaren. Durch die Ausflüge habe ich viel über Verdun und auch etwas über Frankreich er"fahren". Die Fahrt mit Ingrid war sehr informativ und eindrücklich, die Fahrradtour vertiefte dies und war gleichzeitig eine gelungene Abwechslung. Das Seminar hat mir sehr weitergeholfen (auch für mein Selbstvertrauen in Germanistik). Ich freue mich immer, wenn ich einen der anderen Teilnehmer sehe. Vielen Dank an euch Christians!
Carsten Sass
Die Auswahl, sowie die Gestaltung der Workshops war äußerst interessant und informativ. Durch die Vielfalt der Themen bot sich ein breites Diskussionsfeld, was dadurch wiederum Anregungen für die Zukunft bringt. Da sich jedoch die Woche durch ein meines Erachtens teilweise zu straffes Programm ausgezeichnet hat, war die Verarbeitung der vielen emotionalen und informativen Eindrücke zum Teil unmöglich. Obwohl wir in Frankreichs geschichtsträchtigsten Stadt des 1. Weltkrieges Verdun tagten, blieb uns die Besichtigung der Stadt und seiner Sehenswürdigkeiten aufgrund des engen Zeitplanes verwährt. Für die Zukunft kann ich mir nur mehr solche Projekte wünschen, um den universitären Alltag zu durchbrechen und uns mehr Möglichkeiten für praktische Erfahrungen zu geben.
Britta Tenczyk
Am 16. September kamen dann ca. 20 deutsche Deutsche für eine Woche nach Verdun, die hier ein Seminar über "Literatur und Krieg" machen wollten. Während dieser Woche nahm ich in jeder freien Minute an ihrem sehr interessanten Programm teil. Dazu gehörten unter anderem Vorträge von Frau Knoop-Graf, der Schwester von Willi Graf (Weiße Rose), von Herrn Morawski, Reporter des Bayrischen Fernsehens, der aus dem Kosovo und aus dem Nahen Osten für die ARD berichtete und von Literaturkritikern sowie einem Zeitzeugen des zweiten Weltkriegs. Des weiteren gab es noch eine Mountainbiketour über die Schlachtfelder, bei der man kleinere Festungsanlagen sah, die nicht vom Auto aus zu erreichen sind. Abends versammelten wir uns meist an der Bar, die ich fast immer bis ca. 4 Uhr offen ließ.
Johannes Pencka (Zivildienstleistender im Centre Mondial de la Paix Verdun)
Sich für ein Wochenseminar mit dem Titel "Literatur und Krieg in der deutsch-französischen Geschichte" anmelden, welches auch noch am historischen Ort "Verdun/Frankreich" stattfinden soll, das war für mich ein absolut neuer Weg, mein Studium zu gestalten. Also auf zum Flieger nach Luxemburg und rein in den Bus, um zu erleben, wie man mithilfe von viel Lesematerial in Form eines Readers, den sehr gut ausgestatteten Räumlichkeiten des Weltfriedenszentrum und der benachbarten Jugendherberge, unserer Wohn-, Arbeits- und Schlafstätte auf Zeit, konzentriert am Thema arbeiten zu können. Beim vormittäglich stattfindenden Impulsvortrag erhielt man erste Eindrücke, um später unter einem bestimmten Fokus, z. B. den nationalen Traditionen der Kriegdarstellung oder die Literatur als Medium des Kriegen, in Form eines ca. vierstündigem Workshops miteinander zu recherchieren, auszuwählen, zu interagieren und zusammenzufassen, denn auch die gemeinschaftliche Auswertungsrunde wurde so zu einem runden Ganzen. Im abendlichen Forum hatten wir die Möglichkeit, Zeitzeugen zu befragen, einem Auslandsberichterstatter bei seiner Arbeit über die Schulter zu schauen oder einen Schriftsteller zur Kriegsproblematik zu befragen. Die stattfindenden Exkursionen, ein Tagesausflug zu den Kriegsfelder und ein Museumsbesuch, als auch die Erkundung per birota, der geführten Mountainbiketour, komplettierten unseren sehr unterschiedlichen, weil persönlichen, Blick auf den Krieg, der wohl nun nicht einfach so für uns nur Geschichte ist. Diese sehr arbeitsintensive Woche bedeutete für mich einerseits ein Austesten meiner Belastbarkeit und andererseits den Erhalt vieler Anregungen, individuelle Vernetzungen zum inneruniversitären, wissenschaftlichen Arbeiten. Für mich ein voller Erfolg!
Sabine Trepsdorf
Um zu verhindern, dass sich die Lobeshymnen und Kritikschwälle ständig wiederholen, werde ich meinen ganz persönlichen Lernzuwachs an Euch weitergeben. Folgendes trug sich zu:Als wenig welterfahrener Studi freue ich mich wie verrückt auf den zweiten Flug meines Lebens und fiebere selbigem entgegen. Eine herbe Enttäuschung erfahre ich, als ich in Berlin nach dem Einchecken noch ca. 1/2h wie ein Affe im Käfig hocke und auf die Flugzeuge starren darf. Da der Mensch ja bekanntermaßen lernfähig ist, beschließe ich diese Zeit auf unserem Rückflug sinnvoll zu nutzen, indem ich den in Luxemburg befindlichen Duty-Free-Shop besuche. 18.40 Uhr sollte unser Flieger gehen und 18.25 Uhr befehligt mir eine nette Damenstimme: le passagier Eichenauer bitte kommen sie zum....OH MEIN GOTT!!!! Panikartig lasse ich das soeben auserkorenen Präsent fallen und rase los. Nun ist dieser Shop aber mit den auch in Deutschland üblichen Barrieren ausgestattet, die es einem nur in einer Richtung ermöglichen, den Laden, ohne Verletzungen zu erleiden, zu betreten. Über solche Schikanen konnte ich weder nachdenken, noch sie berücksichtigen, was zur Folge hatte, dass ich fast das ganze Ding durch meinen rasanten Aufprall aus den Angeln riss, um dann mit noch glühenderem Kopf zu der Dame zu stürmen, die mich sofort mit den Worten: "Na dann kommen Sie mal Fau Eichenauer, ich begleite sie nach unten." empfing. Nun hoffte ich, nein ich war überzeugt, an eben jenem undefinierten "unten" auf den Rest meiner Reisegruppe zu stoßen, doch was muss mein ohnhin schon überstrapaziertes Hirn zur Kenntnis nehmen...? 1.ich bin alleine und 2. da steht ein Bus. Einen kurzen Moment glaubte ich an einen Zufall und hoffte eins zwei fix über das Rollfeld zu düsen, um dann in meinen Flieger zu hüpfen. Das das eine Fehleinschätzung war, wurde mir klar, als die Dame mit einem Funkgerät anfing, fürchterlich wichtig und in meinen Ohren leicht hysterisch auf französisch mit den Flugzeugbegleitern zu sprechen und mich dabei in den riesen Bus zu bugsieren. Jetzt bekam ich endgültig Panik, denn was konnte das anderes bedeuten, als dass die Maschine schon im starten begriffen sei und ich nicht an Bord? Und nun hält die Frau die Maschine an, wohlmöglich war sie schon in der Luft - ich wollte vor lauter Peinlichkeit im Boden versinken. Aber leider erbarmte sich niemand der Erfüllung meiner Stoßgebete und so musste ich mit ansehen, wie der Bus mit mir übers Rollfeld fuhr. Gut nun also Plan B: ganz leise und mit gesenktem Kopf ohne aufsehen zu erregen in den Flieger steigen und dann hinsetzen und so tun als wär nix gewesen. Schließlich bin ich "Dame von Welt", da ist man über derlei Missgeschicke doch erhaben. Aber auch dieser Plan sollte vereitelt werden, denn meine Mitstudis waren aus ehrlicher Sorge oder reiner Bosheit (ich bin bis heute nicht sicher, was sie wirklich trieb) alle fröhlich vor dem Flugzeug aufgereiht, um mich mit großem Hallo zu empfangen. Das trieb mich nun endgültig an den Rande des Wahnsinns und ich möchte schwören, dass es in dieser Minute das extremste Rot gab, das je auf dem Gesicht eines Menschen zu sehen war, nicht war?!Und was habe ich daraus gelernt? Ich fliege nur noch annonym und meide alle Einkaufsmöglichkeiten auf Flughäfen und am Besten bleibt man sowieso zu Hause...!!! Das ist zwar länger als es sein sollte, aber dafür war es ja auch sehr schrecklich für mich...:)Bis zu unserem Nachtreffen
Esther Eichenauer